Architektur

Bildende Kunst

Literatur

Musik

 

* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von Max Mell

© IMAGNO/Votava

Max Mell (1882-1971)

1882 Geboren am 10. November in Marburg/Drau. Studiert Germanistik und Kunstgeschichte in Wien

1904 Veröffentlicht Lateinische Erzählungen

1905 Promotion zum Dr. phil.; lebt als freier Schriftsteller in Wien

1907 Dramatische Arbeiten mit sozialkritischem Inhalt, wie z. B. Babier von Berriac, bleiben erfolglos. Freundschaft mit Hugo von Hofmannsthal und Hans Carossa

1910 Jägerhaussage erscheint. Veröffentlicht in den folgenden Jahren Erzählungen, die von christlicher Tradtion, altösterreichischer Kultur sowie Natur und Volkstumverbundenheit geprägt sind

1914 Bauernfeld-Preis für die ins bäuerliche Milieu führende Erzählung Barbara Naderers Viehstand. Militärdienst an der Ost- und Südfront

1919 Das Weihnachtsdrama Das Wiener Kripperl von 1919 führt zur Anerkennung als repräsentativer katholischer Autor. Hier wir durch die frohe Botschaft die Vision einer Überwindung von Chaos und Not im Nachkriegs-Wien entworfen

ab 1923 Nach Beschäftigung mit Laienspielbewegungen und alten Volksschauspielen entstehen Das Apostelspiel, Das Schutzengelspiel und Das Nachfolge Christi-Spiel, die mit großem Erfolg aufgeführt werden

ab 1930 Wendet sich aus konservativen und kulturpessimistischen Gründen zusehends dem deutschnationalen bzw. völkischen Lager zu

1933 Unterzeichnet den Aufruf der »Deutschen Akademie der Dichtung« zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und eine Unterstützungserklärung für den »Volkskanzler Adolf Hitler«. Verlässt österreichischen P.E.N.-Club, nachdem dieser die Bücherverbrennungen und Verfolgung von Schriftstellern im NS-Deutschland in einer Resolution verurteilt

1935 Mit dem Spiel von den deutschen Ahnen, einem Zeitstück über die Entwurzelung von Grund und Boden, nähert er sich stofflich der völkischen Ideologie – diese versucht er in seiner Dramatisierung der Nibelungensage, Der Nibelunge Not, in eine modern-christliche Sphäre zu heben

1936 Vorsitzender des neugegründeten »Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs«, einer illegalen NS-Vereinigung mit engem Kontakt zur deutschen Reichsschrifttumskammer

1940 Ansuchen um Aufnahme in die NSDAP. Zieht Antrag knapp vor Aushändigung seiner Mitgliedsnummer 7680130 im Februar 1942 zurück, weil möglicherweise Goebbels 1940 das Theaterstück Das Spiel von den deutschen Ahnen missfiel

1945 Stellt Ansuchen um »Nachsicht der Registrierung« als Nationalsozialist, welche aus kulturpolitischen Gründen von der Registrierungskommission gewährt wird

1954 Großer Österreichischer Staatspreis

1957 Jeanne d’Arc rekurriert nochmals auf heilige Wirkung von Opfer und Selbstüberwindung

1971 Stirbt am 13. Dezember in Wien

Werke (Auswahl):

1906 Die drei Grazien des Traumes, Novellen

1911 Das bekränzte Jahr, Gedichte

1914 Barbara Naderers Viehstand, Novelle

1921 Das Wiener Kripperl von 1919, Spiel

1924 Das Apostelspiel; Das Schutzengelspiel

1927 Das Nachfolge-Christi-Spiel

1932 Die Sieben gegen Theben, Drama

1935 Der Nibelunge Not, Drama

1957 Jeanne d’Arc, Drama

Bibliographie (Auswahl):

1978 Christoph H. Binder, Max Mell. Beiträge zu seinem Leben und Werk, Graz