© IMAGNO/Ullstein
1921 Geboren am 1. November in Wien (Zwillingsschwester heißt Helga) als Tochter eines katholischen Lehrers aus OÖ und einer jüdischen Ärztin aus Wien. Die Töchter werden katholisch getauft
1927 Scheidung der Eltern. Die beiden Töchter kommen zur Mutter nach Wien
1927-38 Volksschule und Gymnasium im Sacré Coeur Wien
1938-45 Zwillingsschwester Helga wird 1939 mit Kindertransport nach England gebracht. Nach den "Nürnberger Gesetzen" gilt Mutter als geschützt, solange sie mit der Tochter - einem "Mischling ersten Grades " - im gleichen Haushalt lebt. Beide arbeiten "dienstverpflichtet" in Wien und finden Unterstützung in der von Jesuitenpater Ludger Born im Erzbischöflichen Palais geleiteten Hilfsstelle für nichtarische Katholiken. Mehrere Familienangehörige werden in KZ-Lagern umgebracht
1945 Im September erste Veröffentlichung des Prosastücks Das vierte Tor im Wiener Kurier. Beginn des Medizinstudiums, das sie 1947 abbricht, um zu schreiben
1947/48 Dreimonatiger Besuch bei Schwester Helga in London, lernt Erich Fried und Elias Canetti kennen. Rückkehr nach Wien. Bekanntschaft mit Hans Weigel, der Kontakt zum Verlegerehepaar Gottfried und Brigitte Bermann-Fischer herstellt. Veröffentlichung des Romans Die größere Hoffnung, welcher autobiographische Züge aufweist
1950 Lektorin des S. Fischer-Verlages in Frankfurt/Main
1951 Assistentin an der Hochschule für Gestaltung, Ulm. Liest auf der Tagung der Gruppe 47 in Bad Dürckheim die Erzählung Der Gefesselte
1952 Erhält den Preis der Gruppe 47 für die Spiegelgeschichte auf der Tagung in Niendorf
1953 Heiratet den Schriftsteller Günter Eich (1954 Sohn Clemens, 1957 Tochter Mirijam geboren). Lebt in Breitbrunn am Chiemsee
1963 Übersiedlung nach Großgmain bei Salzburg
1967 Reise durch die USA
1972 Günter Eich stirbt
1982 Petrarca-Preis
1983 Franz-Kafka-Preis
1984 Nach Tod der Mutter Übersiedlung auf Einladung des Verlages nach Frankfurt am Main
1988 Rückkehr nach Wien
1995 Großer Österreichischer Staatspreis; Österreichischer Staatspreis für europäische Literatur
1997 Erich-Fried-Preis
2000 Joseph-Breitbach-Preis
2002 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
Verstorben am 11. November 2016 in Wien.
1948 Die größere Hoffnung, Roman
1952 Rede unter dem Galgen, Erzählungen
1953 Der Gefesselte, Erzählungen
1957 Zu keiner Stunde, Szenen und Dialoge
1961 Besuch im Pfarrhaus, Hörspiele und drei Dialoge
1965 Eliza Eliza, Erzählungen
1970 Nachricht vom Tag, Erzählungen
1976 Schlechte Wörter, Erzählungen
1978 Verschenkter Rat, Gedichte; Meine Sprache und ich, Erzählungen
1987 Kleist, Moos, Fasane, Kurzprosa, Erzählungen, Erinnerungen, Aufzeichnungen 1950-85
1991 Werkausgabe in acht Bänden, Frankfurt/Main
2001 Film und Verhängnis. Blitzlichter auf ein Leben, Autobiographie
2001 Kurzschlüsse, Gedichte
2004 Brüder Grimm, Der Wolf und die sieben jungen Geißlein
2005 Unglaubwürdige Reisen
2006 Subtexte
1966 Hans Weigel, Es begann mit Ilse Aichinger. Fragmentarische Erinnerungen an die Wiedergeburtsstunden der österreichischen Literatur nach 1945
1988 Gisela Lindemann, Ilse Aichinger, München
1990 Samuel Moser (Hg.), Ilse Aichinger, Frankfurt/Main
1993 Kurt Bartsch, Gerhard Melzer (Hg.), Ilse Aichinger, (Dossier, Bd. 5), Graz, Wien
1999 Margrit Müller (Hg.), Verschwiegenes Wortspiel, Kommentare zu den Werken Ilse Aichingers, Bielefeld
2001 Anette Ratmann, Spiegelungen, ein Tanz, Würzburg